STEINBACHER / HERNDLER

21. September 2010, 21 Uhr
Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3, 10115 Berlin
Eintritt frei

DER WANDEL MOTZT
Ein Abend mit Christian Steinbacher (Dichter), Christoph Herndler (Komponist),
Claudia Herr, Jens Holger Hopp und Nathalie Siebert (Vocal Performer)

Dass der Wandel selbst es ist, der „motzt“, sprich: aufbegehrt, liegt in der Natur eines Be-Schreitens.

Unter dem Titel „der wandel motzt“ bieten Christian Steinbacher und Christoph Herndler, beide in Oberösterreich lebend, Einblick in ihre Arbeit.  Zu erwarten ist ein in sich ineinander fließender Auftritt, Rundlauf aus Lesung und Stimmentrio, teils gesungen, teils gesprochen durch irgend so ein Ding, wo man brisante Sprüche bei Veranstaltungen in die Menge mit spricht. Steinbacher steht mitten in der Welt und jongliert, seine Gedichte lesend, mit Partikelchen. Christoph Herndler bringt mit VokalistInnen der Liedertafel sein Sprech-Extrakt aus SUBJEKT/OBJEKT zur Aufführung.

Zum besseren Verständnis der Aktionen wird Besuchern empfohlen, im Vorfeld diese Verse auswendig zu lernen: Der Riss bestach wie jeder Riss,/Synthetik heißt die Zeitdevise,/ein jeder Bruch wird eingebunden und/so hebt er ab/aber der Wipfel da tropft noch/in den Scharen von Soßen.

Christoph Herndler, geboren 1964, lebt in Gaspoltshofen (Oberösterreich). Er studierte Orgel, Elektroakustik und Komposition (bei Haubenstock-Ramati) in Wien und Kalifornien. 1997 gründete er das Ensemle EIS. Seine Schwerpunkte liegen in der grafischen und intermedialen Partitur. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten steht für Herndler die Frage der Notation: Florian Neuner betont, dass der Komponist dabei (im Sinne einer Enthierarchisierung der Rollen) von keiner konkreten Klangvorstellung ausgeht, aber die Voraussetzung dafür schafft, dass die unterschiedlichsten Klänge sich ereignen können.

Christian Steinbacher, geboren 1960, lebt als Autor, Herausgeber und Kurator (u. a. des Festivals „Für die Beweglichkeit“) in Linz. Buchpublikationen seit 1988, zuletzt u. a. „Zwirbeln, was es hält. Gedichte“, 1996. (Werkauflistung siehe auf Christiane Zintzens in /ad/ae/qu/at = www.zintzen.org) Zu Steinbachers letztem Gedichtband hob Paul Jandl in der NZZ ein von einer vitalen Kraft durchpulstes, physisches Eigenleben der Worte und deren kunstvolles Oszillieren hervor.

ZUR GEWOGENEN BEACHTUNG:

Gegen 20 Uhr beginnt die Einübung – Schreiten mit Herndler. Sänger, Schauspieler, Performer, Dichter, Komponisten und alle, die sich nicht scheuen, sind zur Partizipation gebeten.
Gegen 22.15 Uhr folgen dann die nächtlichen Fragen (Trinken mit Steinbacher?) von womöglich hoher lebenspraktischer, aber auch poetologischer und kompositionstechnischer Relevanz für unser aller und Ihr eigenes Leben.

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