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“als die radiosendung vorbei war, ging mir der klang der saxophonstelle durch den kopf, die mir helmut kurz vor der fahrt vorgespielt hatte. er denkt darüber, er hätte ein echtes missing link gefunden. es ist eine stelle von ein paar sekunden mitten in einer improvisation. man kann diese stelle unmöglich singen, denn sie besteht aus einem geräusch. das kann man beschreiben. ich für meinen teil kann nach bestimmten überlegungen beim radiohören sagen, dass ich mir in bezug auf das folgende nun sicher bin: DIE STELLE IN DEM ZIEMLICH UNBEKANNTEN SAXOPHONSTÜCK VERDANKT SICH EINEM ANGEÖDETSEIN DES SPIELERS IN ANBETRACHT SEINER FINGERFERTIGKEIT UND SEINER HARMONISCHEN VIRTUOSITÄT, DAS DURCH ENTSPRECHENDE DAUER UND DIE ERSCHÖPFUNG DER MELODISCHEN AUSDRUCKSMÖGLICHKEITEN UND WIEDERHOLUNGSFORMEN ENTSTANDEN IST. DIESES ANGEÖDETSEIN ZU ÜBERWINDEN DURCH EIN MUTWILLIGES ATTACKIEREN DES EIGENEN SPIELS IST MIR BI”

So endet der Text: Musical Behaviour von Michael Dreyer, in: Shandyismus. Autorschaft als Genre. Hg. Helmut Draxler. Katalog der Secession Wien. Kunsthaus Dresden. Merz Akademie Stuttgart, 2007.

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