Author: mr
Variation 9 – T 2 (Ann Cotten)
Variation zu T2 und T8 (nach Motiven von …22,13…)
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Bewegt: etwas setzt sich in Bewegung (nicht zu schnell), etwas rührt sich richtungslos, wie schwankende Zweige, wie ein rauschender Aufruhr des Körpers,
Aufgeregt: etwas erwacht, etwas hebt sich, richtet sich auf (wie ein Mast, ein Arm, ein Haupt), etwas ruft hervor, regt auf (und natürlich: etwas wird steif),
Innig: man bewegt sich auf seinen innersten Grund zu, sammelt sich an der Grenze dieses Grundes, der eigene Körper verinnerlicht sich, er verliert sich nach innen, in seinen eigenen Gefilden,
Äußerst innig: man denkt sich im Grenzzustand; vor lauter Innerlichkeit stülpt sich das Innen um, als gäbe es am äußersten Punkt ein Außen des Innen, das dennoch nicht die Außenseite wäre,
Äußerst bewegt: es rührt sich, es regt sich so stark, dass es durchaus brechen könnte – aber nicht bricht,
Rasch: gelenkte Behendigkeit, Genauigkeit, richtiger Rhythmus (Gegenteil der Hast), schnelles Ausgreifen, Überraschung, Bewegung der ins Blattwerk schlüpfenden Schlange.
Aus: Barthes: Der Körper der Musik. Übersetzt von D. Hornig.
TAURUS (April 20-May 20): According to astronomer Mark Whittle, the Big Bang began in silence. Soon it crescendoed into a majestic major third chord 50 octaves below middle A. Then it transformed, over the course of a million years, into a wistful minor third chord. In my vision of the first two-thirds of 2010, the music of your life will have a similar pattern: It begins with silence. Next, it progresses into a lush major feel, with spirited and complex contrapuntal themes. Then in June, it evolves into a dreamy, contemplative phase. By late September, however — unlike the Big Bang — you will move into a third act, in which the music of your life returns to the lively mood it had at the start, only now with the gravitas that the reflective phase has instilled.
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Michel Serres in seinem Buch “Der Parasit” über sehr vieles, aber auch über Rousseau als Notenkopist (übersetzt von Michael Bischoff):
“Im Ablauf des täglichen Lebens, wie er es uns hier bekennt, kommen und gehen die parasitären Eingriffe. Einladungen von hier und dort, Einladungen bei der Marquise und beim Vikar, beim Löwen, beim Herrn und bei der Ratte, hinterlistige Verzweigungen, hastige Diebstähle, kleine Geräusche, plötzlich, aber ernstlich für diesmal, fällt die Feder mir aus der Hand. Die kleinen Geräusche, die Unterbrechungen wachsen sich zur Krise, zur Katastrophe aus. Die Decke fällt auf meinen Tisch. Die Wasser der Sintflut ertränken das Tal. Knarren, Geräusche, Chaos. …