flugblatt (remake)

Gegen den Poetry Film! Für echte Poesie!

An das Publikum!

Achtung! Gefahren des Poetry Films!

Die Dichtung kommt unter die Räder, wenn sie auf des Niveau von Videoclips heruntergezerrt wird!

Poetry Film ist Kitsch!

Wer die Poesie & die Dichter liebt, lehnt den Poetry Film ab!

Poetry Film ist Einseitigkeit!

100 % Poetry Film = 100 % Verflachung!

Poetry Film ist ästhetischer & intellektueller Mord!

Seine einfältige Bebilderung versperrt den Zugang zur Dichtung & stellt eine Beleidigung für jeden echten Freund der Poesie dar!

Poetry Film ist schlecht konservierte Dichtung & eine hilflose Nachahmung von Musik-Videoclips!

Darum:

Fordert echte Poesie!

Fordert anständige Filme ohne Gedichte!

Fordert anständige Gedichte ohne Bebilderung!

Lehnt den Poetry Film ab!

Die Liedertafel

Soeben erschienen!

Heinz-Klaus Metzger
Die freigelassene Musik
Schriften zu John Cage
Hg. von Rainer Riehn und Florian Neuner
220 Seiten
13,7×21. brosch.
Klever Verlag
€ 19,90
ISBN 978-3-902665-40-9

Die Begegnung mit John Cage 1958 in Darmstadt war ein entscheidender Wendepunkt im Leben des Musiktheoretikers Heinz-Klaus Metzger. Denn die Zufallsoperationen des Amerikaners führten zu Ergebnissen, die dem Konstruktivismus der Darmstädter Serialisten mindestens ebenbürtig waren. Für Metzger war damit die abendländische Ästhetik insgesamt erschüttert. Er setzte sich vehement für Cage ein und interpretierte dessen anarchische Ästhetik als ein Modell für umfassende politische Freiheit. Legendär ist sein Essay »John Cage oder Die freigelassene Musik« von 1958, John Cage blieb bis an sein Lebensende eines seiner zentralen Themen. Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn regten als Chefdramaturgen der Frankfurter Oper auch Cages »Europeras« (UA 1987) an. Eine Reihe seiner Werke sind Metzger und Riehn gewidmet. Nicht nur sind Metzgers  Schriften über John Cage an verstreuten, teilweise nur schwer zugänglichen Orten erschienen. Nach dem schon lange vergriffenen Band »Musik wozu« (Suhrkamp 1980) gibt es mit diesem Buch erstmals wieder eine selbständige Publikation von Heinz-Klaus Metzger.

www.klever-verlag.com

Das Frühlingsorakel

Eine Liedertafel mit Goethe, Monika Rinck, Christian Filips und Franz Tröger
Sonntag, 13. Mai 2012, 19 Uhr, Goethe-Haus, Frankfurt am Main

Warenförmigkeit von Affekten ist allerorten zu beklagen. Man kooperiert auf einer Matrix konsumierbarer Intensitäten, deren notwendiges Scheitern als Antidot erneut nur den Konsum bereithält. Marktgängiges Gehabe dominiert auch das euphemistisch mit dem Label „Liebesleben“ Versehene. Man weckt den Menschen, um ihm Schlafmittel anzudrehen.
Es gilt, die Affekte zu remusikalisieren, um eine komplexe Idylle zu errichten. Hier ist das Lied, das keiner singt. Hier ist der Ton, den keiner trifft. Und das Gedicht, das keiner liest. „Ich hab mein Sach auf nichts gestellt.“ Stellen auch Sie Ihr Sach auf nichts! Denn „Leben ist ein großes Fest, wenn sich’s nicht berechnen lässt“. Das ist mit FRÜHLINGSORAKEL gemeint.

Prose Scores

LIEDERTAFEL 20. März, 21.30 Uhr, Villa Elisabeth

Die nächste Liedertafel realisiert in drei Improvisationen „Prose Scores“ des amerikanischen Komponisten Alvin Lucier, die Uraufführung „Was am achten Tag geschah, als die sieben Engel aus waren, Stockhausens Intuition in die Krise geriet und im Reigen sich foppende Algorithmen asphodelengleich in meiner Leber erblühten” (nach Karlheinz Stockhausens „Aus den sieben Tagen) sowie John Cages „Radio Music“. Alle Gäste partizipieren. Nach Möglichkeit ein beliebiges Instrument, ein Buch nach Wahl und ein Medium mitbringen. Zudem wird mit einer kurzen Lesung aus den Schriften von Hans G Helms des in der letzten Woche verstorbenen Komponisten, Autors und Musikästhetikers gedacht.

Hans G  Helms
 

 

8.6.1932 – 11.3.2012

Treffen am Samstag, 17. März 2012 um 14 Uhr in der Theaterkapelle in Berlin-Friedrichshain, Boxhagener Straße 99-101 Ecke Mainzer Straße; anschließend Beerdigung auf dem benachbarten Friedhof.

zur wiedervorlage

 
Lied von der verwirrten Begeisterung/
Song of the bewildered enthrallment
 
Was würde eine Hausfrau tun,
wenn sie einen solchen Flecken
in ihrem Hemde hätte?
Du weißt es nicht?
Sie würde reiben und reiben.
Und je mehr sie reibt, reibt
sie den Flecken hinein.
Aber da komm ich
mit meinem Fleckenstein Merkur!
Ich reibe einige Male hin und her
und siehe da! der Fleck –
der Fleck ist weg!
 
(Ein Readymade nach Tante Lotte Beier, großes B und kleine Eier,
Berlin-Lichterfelde, Skandinavische Str. 3, im Krieg verschollen)

Vom Grinsen des Weisen

Liedertafel am Dienstag, 21. Februar, 21.15 Uhr
Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3, Berlin

Hört, hört, die Liedertafel tafelt wieder. 2012 sechsmal im Jahr. Am Fastnachtsdienstag zieht die schöne Seele um die Häuser. Die Liedertafler hingegen treffen sich beim stählernen Gehäuse. Wein und Käse stehen bereit, Instrumente, Stimmen und Ideen dürfen mitgebracht werden. Der Anlässe sind viele, als da wären: Goethes Tonmonade, das Erinnern an den Dichter und Musikologen Ernst-Jürgen Dreyer, die lange Ballade vom Tag, als das Internet starb, Leopold Schefers “Waldbrand”, der Ohrenblast, das Erblassen, melodiebegabte Despoten und das Sol-Ei für den Selbstversuch.

Mit dabei: Mara Genschel, Florian Neuner, Monika Rinck, Bo Wiget u.v.a.