.. Zu Gefährlich ..

Wladimir Klitschko, 36, Boxer, würde nie gegen einen verliebten Boxer kämpfen. “Ich kenne die Liebe und weiß, wie sie sich anfühlt. Man fühlt sich unbesiegbar. Ich würde niemals gegen einen verliebten Boxer kämpfen, denn der ist viel zu gefährlich”, sagte der amtierende Schwergewichtsweltmeister der Boxverbände WBA, IBF, WBO und IBO.

“We’re Getting Married in the Morning”
A performance by Steven Fowler and Ben Morris

ausschreibung: cottens kettensägenoper

die Liedertafel vermittelt:

Mutige_r Komponist_in für Kettensägenoper gesucht!

Ann Cotten, Dichter_in, hat im Wald, im Nasswald, zwei Kettensägen transkribiert, ein Duett, so schön! als Anfang einer Studie über Jungvieh, z.B.

Geplante Voraufführung: 6. November

Besetzung:  X (2 Kettensägen, Chor?).

Gage: Ja! Zu verhandeln.

Gern auch blutige Anfänger.

Libretto vorhanden. Wird auf Anfrage zugeschickt.

Bitte nur ernstgemeinte Massaker: dramaturgie@sing-akademie.de

Kafka: Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse

… So ist sie übrigens immer, jede Kleinigkeit, jeden Zufall, jede Widerspenstigkeit, ein Knacken im Parkett, ein Zähneknirschen, eine Beleuchtungsstörung hält sie für geeignet, die Wirkung ihres Gesanges zu erhöhen; sie singt ja ihrer Meinung nach vor tauben Ohren; an Begeisterung und Beifall fehlt es nicht, aber auf wirkliches Verständnis, wie sie es meint, hat sie längst verzichten gelernt. Da kommen ihr denn alle Störungen sehr gelegen; alles, was sich von außen her der Reinheit ihres Gesanges entgegenstellt, in leichtem Kampf, ja ohne Kampf, bloß durch die Gegenüberstellung besiegt wird, kann dazu beitragen, die Menge zu erwecken, sie zwar nicht Verständnis, aber ahnungsvollen Respekt zu lehren. … (hier->)

Soeben erschienen!

Heinz-Klaus Metzger
Die freigelassene Musik
Schriften zu John Cage
Hg. von Rainer Riehn und Florian Neuner
220 Seiten
13,7×21. brosch.
Klever Verlag
€ 19,90
ISBN 978-3-902665-40-9

Die Begegnung mit John Cage 1958 in Darmstadt war ein entscheidender Wendepunkt im Leben des Musiktheoretikers Heinz-Klaus Metzger. Denn die Zufallsoperationen des Amerikaners führten zu Ergebnissen, die dem Konstruktivismus der Darmstädter Serialisten mindestens ebenbürtig waren. Für Metzger war damit die abendländische Ästhetik insgesamt erschüttert. Er setzte sich vehement für Cage ein und interpretierte dessen anarchische Ästhetik als ein Modell für umfassende politische Freiheit. Legendär ist sein Essay »John Cage oder Die freigelassene Musik« von 1958, John Cage blieb bis an sein Lebensende eines seiner zentralen Themen. Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn regten als Chefdramaturgen der Frankfurter Oper auch Cages »Europeras« (UA 1987) an. Eine Reihe seiner Werke sind Metzger und Riehn gewidmet. Nicht nur sind Metzgers  Schriften über John Cage an verstreuten, teilweise nur schwer zugänglichen Orten erschienen. Nach dem schon lange vergriffenen Band »Musik wozu« (Suhrkamp 1980) gibt es mit diesem Buch erstmals wieder eine selbständige Publikation von Heinz-Klaus Metzger.

www.klever-verlag.com

PANEKLEKTIZISMUS

22. Mai 2012, 21.15 Uhr
Ballhaus Mitte, Ackerstraße 144

Eine Liedertafel mit Johannes Kreidler

“Außer dem nur noch selten gelingenden Kunststück, einen nie gehörten Klang hervorzuzaubern, bedienen sich die Komponisten heute zwangsläufig des Bestehenden. Das betrifft nicht nur musikalische Grundelemente, wie die 88 Tasten des Klaviers, sondern auch deren Kombinationen. Instrumentale Gesten, standardisierte Satztechniken und expressive Topoi sind allgegenwärtig und können nach 100 Jahren Neue Musik und 30 Jahren ihrer institutionellen Durchorganisierung kaum noch umgangen oder umgedeutet werden (ähnlich gilt das auch für die Popmusik); endgültig wird durch das Internet, das „totale Archiv“, das Vergessen der Kunstgeschichte nahezu unmöglich. Darum setzt ein Kategorienwechsel ein: Die Frage ist immer weniger, ob ein Komponist zitiert, sondern was, wie und wofür.” (Johannes Kreidler)

Achtung! Achtung! Zum 199. Geburtstag von Richard Wagner wechselt die Liedertafel den Ort. Die Werkstatt für Neue Musik und Poesie zieht von der Villa Elisabeth ins benachbarte Ballhaus Mitte. Eröffnungsgast am 22. Mai: der Komponist Johannes Kreidler mit einem Vortrag zum “Paneklektizismus” in der Zeitgenössischen Musik. Die Liedertafler reagieren darauf mit einem raumgreifenden Zyklus, in dem luzide Analysen des Materialbegriffs, Schuldzuweisungen an die Mikrotonalität, die üblichen Wein-Kanons der Kader und alle vollendeten Opern von Wagner – zugleich gespielt aus 13 Ghettoblastern – ganz sicher ein berückendes Bündnis eingehen werden.

Im Anschluss: HAYDN-DISCO! Berlins erste Klassik-Disco unter Berlins größter Discokugel (ab 23 Uhr)! Mit DJ Ludwig & Ludwig.

Hier – zur Vorbereitung – Kreidlers ganzer Vortrag zum Paneklektizismus, gehalten in Witten

Das Frühlingsorakel

Eine Liedertafel mit Goethe, Monika Rinck, Christian Filips und Franz Tröger
Sonntag, 13. Mai 2012, 19 Uhr, Goethe-Haus, Frankfurt am Main

Warenförmigkeit von Affekten ist allerorten zu beklagen. Man kooperiert auf einer Matrix konsumierbarer Intensitäten, deren notwendiges Scheitern als Antidot erneut nur den Konsum bereithält. Marktgängiges Gehabe dominiert auch das euphemistisch mit dem Label „Liebesleben“ Versehene. Man weckt den Menschen, um ihm Schlafmittel anzudrehen.
Es gilt, die Affekte zu remusikalisieren, um eine komplexe Idylle zu errichten. Hier ist das Lied, das keiner singt. Hier ist der Ton, den keiner trifft. Und das Gedicht, das keiner liest. „Ich hab mein Sach auf nichts gestellt.“ Stellen auch Sie Ihr Sach auf nichts! Denn „Leben ist ein großes Fest, wenn sich’s nicht berechnen lässt“. Das ist mit FRÜHLINGSORAKEL gemeint.